Geschichte

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Die Gaststätte Sandwegstube war in den 60er Jahren das Stammlokal von Metzgergesellen, eingefleischten Hütchentrinkern und Knobelfanatikern. Die damalige Wirtin der Pilsstube, Babette Barbara Daubenmerkl, übergab vermutlich am 14.07.1972 die damalige Pinte der Kaltenhausener Hochrein-Brauerei an ihren Nachfolger, Edgar Hennig. Edgar erließ sofort ein Asbach-Verbot und verkündete den Coca-Boykott, vernichtete die Würfelspielanlage und legte statt den Oberkrainern und Peter Alexander nur noch Free-Jazz auf. Die alteingesessene Kundschaft räumte sofort das Feld und machte Platz für das anarcho-chaotische Pulikum seiner Kneipe, die er in eigenwilligem Phantasierausch Mampf benannte.

Nach stetigem Wirtewechsel (Norbert 1976, Antje, Isaak und Reinhard 1981) übernahmen 1983 sieben von Kulturcafé-Ideen beschwipste Studenten das Regiment, sie heißen Helga, Regina, Helga, Rainer, Reiner, Siegfried und Michael, von denen 1988 der jetzige Betreiber, Michael, übrig blieb - seit 1996 unterstützt von seiner Terry.

Seit der Übernahme durch "Die Studenten" wurde zunächst ein Konzept der multikulturellen Animation durch Veranstaltungen im Mampf begründet, das lange beibehalten wurde. So gab es zu ausgewählten aktuellen Anlässen Kabarett- und Chansonabende, Lesungen und Ausstellungen. Bei der Ausgestaltung des Programms spielte das Motiv eine entscheidende Rolle, die Kneipenbesucher dazu anzuregen, bei der Gestaltung ihres Umfeldes und des sozio-kulturellen Geschehens im Stadtviertel aktiv mitzuwirken. Künstlerische Wettbewerbe und Literaturveranstaltungen sind Beispiele für solche Aktivitäten im Rahmen der Kulturarbeit in Mampf, so:

Die Präsentation der Zeitschrift PUTPUT / Zeitschrift für Gastwirtschaft und Marktfreundschaft (1983)
Die legendären Wettbewerbe "FRANKFURT WIE ES IST UND FRISST" (1983) und "UNORDNUNG IST DAS HALBE LEBEN" (1984) (bei beiden Wettbewerben gingen eine sehr große Anzahl von Beiträgen aus den Bereichen Malerei, Fotografie, Lyrik und Prosa ein, die in Ausstellungen dem Publikum gezeigt wurden; einige davon sind heute noch im MAMPF zu bewundern)
Die Zeitschrift BABOM - La grande surprise mit an die 100 Erklärungen für die Preisrätselaufgabe, "Was bedeutet Mampf?" (1992)
Die jährliche Erinnerung an Seumes Geburtstag im Januar
Die jährliche Erinnerung an Adornos Geburtstag am 11. September (seit 1991) mit hierbei eingebrachten Beiträgen aus Literatur und Musik
Zahlreiche Veranstaltungen, die die Lust am Lesen, Dichten, Musikhören, Musikmachen, Disputieren und Räsonnieren fördern
Herausgabe des Lyrikbandes VOLL DANEBEN (manke/M.Damm, Gedichte & Lex Weyer, Cartoons) (1988)
Die Ausstellung SAUFNASEN UND SCHNAPSDROSSELN (Lex Weyer, Luxemburg) (seit 1988, ergänzt 1997)
Präsentation des Fotobandes BILDER AUS DEM MAMPF (1996) von Wolfgang Nordsieck (Fotos) und manke (Text)
THERE'S MUSIC IN THE WOODS von Johannes Winzer, Ffm. 2001

Last but not least: IN THE MOOD FOR JAZZ

Das heutige Motto des Mampf "In the mood for jazz" entstand bei der Schaffung eines neuen Live-Jazz-Podiums für die Frankfurter Jazzszene Ende der 80er Jahre, bei dem sich die ursprüngliche Anarcho-Szene-Kaschemme zum Jazzlokal mauserte. Es gilt mit hunderten von Jazzkonzerten mittlerweile als feste Jazzinstitution in der Stadt, ohne indes von Zuschüssen beglückt zu werden. So finden auf der Minibühne des Mampf seit Anfang 1989 zunächst sporadisch, dann mehrmals wöchentlich Jazzkonzerte für Newcomer und Jazz-Prominenz statt. Ein wichtiger Beitrag für die Aktivitäten von Jazzbegeisterten und Jazzmusikern war die Gründung des Vereins JAZZ & MAUS (1989) zur Förderung von Jazz-Newcomern und der Jazz-Musik. Der Verein verdankt seine Gründung der Idee, beim traditionellen Klaa-Pariser Fassenachtszug als Jazzinitiative mitzuwirken, wofür eine fahrbare Bühne auf Ford-Transit-Chassis gebaut wurde. Vor über 100 000 begeisterten Besuchern des Faschingszuges vollführte das skurrile Gefährt mit dem ersten Jazz'n'Mouse Quintett seine Jungfernfahrt. next

Weitere Aktivitäten des Jazz & Maus e.V.:

Jazzkonzerte im Mampf und außerhalb. Ausrichtung der Jazzfestivals JAZZ FOR FUN 1991 und 1992 mit Konzerten in Clubs, Kinos und open air.
Herausgabe der Jazz-Monatszeitschrift JAZZTIME 1991-1992
Ausrichtung des Foto-Wettbewerbs "JAZZ - FOTOS" 1993, in Zusammenarbeit mit der Stadtillustrierten AZ. Die Preisträger wurden im Café PLAZZ (Ffm) ausgestellt 

Initiative für das Monatsprogramm JAZZTICKER, das seit 1998 im STRANDGUT (Frankfurt) monatlich über Jazzveranstaltungen im Rhein-Main-Gebiet informiert. Konzept und Adressdatenbank wurden in Zusammenarbeit mit JAZZ & MAUS e.V. erarbeitet

Bei Live-Veranstaltungen wird ein kleiner Kulturbeitrag erhoben, i.d.R. EUR 3,00, der von den Musikern gesammelt wird. next

Und so sah's und sieht's aus im Mampf:

Dem Ruf nach Frankfurts, wenn nicht Deutschlands kleinster Jazzclub, erscheint das Mampf dem Besucher wie ein Anachronismus: Verräucherte Wände, alte Poster von Mao und der Anti-AKW-Bewegung. Es ist, als ob die Zeit stehengeblieben wäre – wir befinden uns in einem echten Szenelokal der 70er Jahre mit aktuellem Jazzprogramm. Die Stammgäste, eine Mischung aus unbelehrbaren Revoluzzern, Studenten und alteingesessenen Frankfurtern haben alle eines gemeinsam: die Liebe zum Jazz, zum Politisieren und Räsonnieren, oder einfach nur die Lust, die Magie dieses Ortes zu genießen. Vor allem bei Veranstaltungen ist die Hütte voll - mit Live-Jazz und Fans auf Tuchfühlung. Das Mampf hat eine kleine, aber leckere Speisekarte, ist aber eher eine Kneipe als ein Restaurant. Live-Musik jeden Mittwoch, Samstag und Sonntag und zusätzlich nach Programm.

Eine kleine Bemerkung zum Fußball-Zauber von Manke:

Fuß ./. Ball

Fiel je ein Ball mir auf den Fuß, 
Zög’ ich ihn weg – wohl zum Verdruss
 Des auf mich zielenden Genossen,
 Der hiermit diesen Schuss verschossen.

Schöss’ er den Ball dann wiederholt, 
Ich wieder dem nicht Achtung zollt’:
 Denn es gehört in keinem Fall
 Auf meinen Fuß jemals ein Ball!

Beim dritten Mal platzt’ mir der Kragen!
 Ich könnt’ es einfach nicht ertragen:
 Würd’ mich ein Ball am Fuße petzen,
 Tät’ dies mein Fußgefühl verletzen.

Stets halt’ vom Ball ich mich getrennt 
Weil dann mein Fuß viel schöner rennt.
 Und wähnt ’nen Fußball er von fern,
 Hört der von ihm: Hab mich mal gern!

Mischi